Dass der Kantonale Jungschwingertag Ende April in der Stadt Solothurn ausgetragen wird, ist kein Zufall. Weil der Schwingklub Solothurn heuer sein 100 Jahr-Jubiläum feiern kann, hat er sich dazu entschieden, den Anlass nach Solothurn zu holen. Organisiert wird der Jungschwingertag aber vom Turnverein Solothurn Stadt, unter dem OK-Präsidium von Simon Steiner. Steiner ist in Schwingerkreisen kein Unbekannter, denn er hat schon mehr als ein Schwingfest organisiert.


 

Das ist auch der Grund, wieso er vom Schwingklub Solothurn und Umgebung angefragt wurde, ob er die Organisation des Jungschwingertages übernehmen würde. «Wir organisieren das Weissenstein-Schwinget, sind an der Heso mit unserem Zelt und diversen Spezialanlässen präsent und stellen ein Fest zu unserem Jubiläum auf die Beine», meint Thomas Zindel. Zindel ist technischer Leiter Jungschwinger beim Schwingklub Solothurn und leitet auch zwei Mal pro Woche das Training der Jüngsten. «Für diese Anlässe brauchen wir immer viele Helfer. Den Jungschwingertag auch noch durchzuführen, wäre zu viel gewesen», so Zindel.

 

Gegen 45 junge Schwinger

Laut Zindel trainieren aktuell rund 30 Jungschwinger (im Alter von acht bis 15 Jahren) und 15 Prinzenschwinger (vier bis sieben Jahre) in Solothurn. Rund 80 Prozent dieser jungen Schwinger kam einfach so zum Schwingsport. Nur knapp 20 Prozent sind erblich vorbelastet und kommen aus einer Familie, in der der Schwingsport Tradition ist. Dank der neuen Schwinghalle im Mittleren Brühl, seien die Trainingsbedingungen viel besser geworden und nicht mehr vergleichbar mit dem alten Schwingkeller. Vor allem könnten die Trainingszeiten jetzt frei bestimmt werden. «Das hat uns Zuwachs gebracht, und wir sind mit unserem Auftritt und der Werbung auch aktiver als früher», so Zindel.

Das ist auch der Grund, wieso am Samstag, 28. April, ein Schnupper-Schwingfest durchgeführt wird. Eingeladen sind Mädchen und Buben im Alter von 5 bis 12 Jahren, die nicht bereits Mitglied in einem Schwingklub sind. Der Schwingklub Solothurn kann die Infrastruktur nützen, die der TV Solothurn Stadt für den Jungschwingertag am Sonntag bereitstellt, und auch die Festwirtschaft ist geöffnet. «Den Kindern werden die Schwingregeln erklärt, die verschiedenen Schwünge werden ihnen vorgezeigt.» Bevor mit dem Schwingen begonnen wird, laufen sich alle warm. «Die Teilnahme ist kostenlos. Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin erhält einen Preis», so Zindel. Er ist sicher, dass es sowohl am Samstagnachmittag, als auch am Sonntag viele Zuschauer geben wird. «Viele spazieren bei der Chantier-Wiese vorbei und werden so automatisch auf den Anlass aufmerksam.»

Festwirtschaft und Tombola

Dessen ist sich auch OK-Präsident Simon Steiner sicher. «Wenn der Jungschwingertag am Sonntag um 9 Uhr beginnt, dann sind wir bereit», erklärt er. Bereit, das heisst, dass die Festwirtschaft geöffnet ist. Zudem wurde eine grosse Tombola mit 4000 Losen zusammengestellt. Zu Beginn lief die Suche nach Sponsoren etwas harzig, so Steiner. Da merke man den Unterschied zwischen Stadt und Land. Auf dem Land werde ein Schwingfest eher unterstützt. «Viele Handwerker und Kleinbetriebe unterstützen uns mit Manneskraft statt mit Geld», so Steiner. Und nennt als Beispiele den Zimmereibetrieb, der den Brunnen, der auch am Weissenstein-Schwinget genutzt wird, von Günsberg nach Solothurn und wieder retour transportiert. Bauern bringen das Sägemehl gratis für die fünf Ringe. Zudem wird das Organisationskomitee auch vom Werkhof der Stadt Solothurn unterstützt.

Die rund 250 jungen Schwinger, die erwartet werden, absolvieren sechs Gänge. Rund eine halbe Stunde dauert die Mittagspause, ansonsten sollte auf dem Platz immer etwas laufen. Für Unterhaltung sorgen zudem der Jodlerklub Wiler unter der Leitung von Cornelia Lehmann, das Alphornduo Klangholz Käthi Studer und Hildegard Leder und die Schwizerörgeli-Schülergruppe Wasseramt unter der Leitung von Priska Stampfli. Am Morgen findet zudem die kantonale Veteranentagung statt.